Filmstar Natalie O’Hara

„Mein Traum – eine eigene TV-Serie in Göttingen“

Erfolgreiches Serien-Paar TV-Star Natalie O’Hara und ihr Kollege Hans Sigl sind seit 2008 für den ZDF-Hit „Der Bergdoktor“ im Einsatz. Seit 9. Januar läuft die neue Staffel
Foto: picture alliance/Ursula Düren

Sie zählt zu Deutschlands erfolgreichsten Schauspielerinnen, gehört seit 2008 auch zur Stammbesetzung des ZDF-Hits „Bergdoktor“. In ihrer Geburtsstadt Göttingen unterstützt Natalie O’Hara das Filmbüro, um die Stadt wieder zu einem ständige Drehort für Filme und Serien zu machen.

Sie leben in Hamburg, drehen in ganz Deutschland und auch im Ausland.
Wo liegen Ihre persönlichen Gründe, das Filmbüro
Göttingen zu unterstützen?

Ich engagiere mich, weil ich eine enge Bindung zur Stadt habe. Ich bin hier geboren und aufgewachsen, habe mein Abitur am Theodor-Heuss-Gymnasium gemacht. In der Theatergruppe, die in der Corvinuskirche probte, konnte ich erste Bühnenerfahrungen sammeln und habe während dieser Zeit meine Liebe und Leidenschaft für die Schauspielerei entdeckt. Meine Familie lebt hier noch und ich bin regelmäßig in der Stadt. Als ich von der Initiative hörte, habe ich als ‚Fernsehnase‘ angeboten, aktiv zu helfen. Ich fänd es wunderbar, wenn meine Heimatstadt wieder zu einem Ort werden würde, an dem regelmäßig gedreht wird.

Was macht Göttingen als Drehort für Filme und Serien aus Ihrer Sicht so interessant?

Göttingen bietet logistisch eine ideale Lage. In Zeiten, wo innerdeutsche Flüge in der Diskussion stehen, liegt die Filmstadt mit ihrer ICE-Anbindung zwischen den großen Drehorten Hamburg, München, Berlin und Köln geografisch perfekt. Lüneburg hat die Serie ‚Rote Rosen‘, Münster seinen ‚Wilsberg‘, Ellmau den ‚Bergdoktor‘ …

… und jetzt soll auch Göttingen seine eigene Serie bekommen?

Es geht um Filmdrehs allgemein. Aber ja, eine länger laufende Serie, die hier produziert wird, wäre schon ein Traum und ist eines unserer Ziele. Wir wollen mit unserer Initiative Stoffe entwickeln, die spezifisch für Göttingen sind. Es gibt so viele unterschiedliche Kulissen hier, vom mittelalterlichem Fachwerkcharme bis hin zu moderner, futuristischer Architektur. Göttingen hat als frühere Filmhauptstadt und ihrer bedeutenden Universität so eine spannende Historie. Um das Interesse neu zu wecken, planen wir auch einen Imagefilm für Filmscouts und Produzenten, die nach geeigneten Drehorten suchen.

Ist denn die nötige Infrastruktur in Göttingen vorhanden?

Es gibt ein paar kleinere Produktionsfirmen und das alte Filmatelier auf dem Sartoriusgelände steht theoretisch auch noch. Aber klar, die entsprechenden Strukturen müssen geschaffen werden und wir stehen ganz am Anfang, aber das hat in anderen Orten ja auch geklappt. Der Vorteil: Die Wege in der Stadt sind kurz, die Verkehrsanbindung ist optimal. Und die ganze Stadt würde von den Filmproduktionen profitieren. Mit neuen Jobs, Zulieferern, Hotelbuchungen usw.

Bisher ist Göttingen ja eher als Studentenstadt bekannt …

Das stimmt. Interessante Filmproduktionen würden die Attraktivität und das Image der gesamten Region positiv beeinflussen und auch im Tourismus für neue Impulse sorgen.

Was wünschen Sie sich für 2020?

Oh, da gibt es so einiges (lacht) Aber auf unser gemeinsames Projekt bezogen: Dass die erste Klappe für die erste Produktion fällt! Das würde mich glücklich machen, dann hätten wir unser erstes Etappenziel erreicht.

Zur Person

Natalie O’Hara wurde am 17. Dezember 1976 in Göttingen geboren, ist die Tochter einer deutschen Flötistin und eines amerikanischen Theologen. Als Kind nahm sie Ballett-,Gesangs- und Klavier-unterricht. Nach dem Abitur machte sie eine Musicalausbildung und nahm Schauspielunterricht. Ihren ersten TV-Auftritt hatte sie 1999 in der ARD-Serie‚ St. Angela‘. Es folgten große Rollen im ‚Tatort‘, in ‚Um Himmels Willen‘, ‚Pilcher‘ Filmen‚ ‚Traumschiff‘, ‚Rosenheim Cops‘ uvm. Seit 2008 gehört sie als Gastwirtin Susanne Dreiseitl zum Hauptcast im ZDF-Quotenhit ‚Der Bergdoktor‘. Die Schauspielerin ist verheiratet, lebt in Hamburg und auf Mallorca.