A7 ist Unfallschwerpunkt der Region

Kilometerlange Staus verstopfen die Umgehungsstraßen von Südniedersachsen und Nordhessen. Der Grund: Wieder ein Unfall auf der A7!

Für die Anwohner der Region sind die Autokolonnen fast zur Normalität geworden. Doch die dramatischen Unfälle in der vorigen Woche, bei denen zwei Menschen innerhalb kürzester Zeit ihr Leben verloren und zahlreiche weitere verletzt wurden, hat eine neue Welle der Diskussion um die Verkehrssicherheit auf dem Streckenabschnitt zwischen Hedemünden und Kassel Nord aufgeworfen. Der örtliche Landtagsabgeordnete Gerd Hujahn (SPD) äußerte sich noch am Unfalltag mit einem klaren Statement: „Es ist notwendig, eine länderübergreifende „Task Force zur Verkehrssicherheit auf der A7“ ins Leben
zu rufen und gemeinsam mit allen Akteuren wie Landkreisen, Straßenbauämtern Polizei und anderen beteiligten Institutionen schnellstmöglich geeignete Maßnahmen zu entwickeln, die eine gefahrlose Nutzung des Streckenabschnitts wieder ermöglichen.“

Der Landkreis habe einmal, im Jahr 2015, „aufgrund damaliger Unfallzahlen eine A7-Konferenz ausgerichtet“, erklärt Ulrich Lottmann, Pressesprecher des Landkreises auf Nachfrage. Dies sei nach seinen Angaben eine gemeinsame Initiative von Landrat Reuter und dem damaligen niedersächsischen Verkehrsminister Lies gewesen. Die umgesetzten
Maßnahmen haben nach seinen Angaben nachweislich zu einem Rückgang der Unfallzahlen um bis zu 30 Prozent innerhalb eines Jahres geführt.

Doch seit der Einrichtung der Baustelle vor Kassel im April 2019 häufen sich die Unfälle: Besonders auffällig ist die immer wiederkehrende Meldung von Auffahrunfällen durch LKWs am Stauende. Trotz temporärer Überholverbot und Schilderbrücken mit elektronischen Anzeigentafeln, die die Verkehrsführung auf die A49 verdeutlichen, birgt der Streckenabschnitt eine große Gefahr. Als direkte Maßnahme nach den verheerenden Unfällen kündigte die Polizei, Medienberichten zufolge, verschärfte Kontrollen an: Dabei geht es vor allem um die Einhaltung der vorgeschriebenen Geschwindigkeit und die Wahrung von Sicherheitsabständen.

Die Unfallproblematik wirft jedoch auch für die angrenzenden Gemeinden Fragen auf. Die Umgehungsstrecken sind oftmals vollständig überlastet. In den Innenstädten von Witzenhausen und Hann. Münden kommen Anwohner und Pendler über Stunden kaum voran. „Das belastet nicht nur die Geduld der Mündener, lange Fahrzeiten für kurze Strecken einplanen zu müssen, sondern hochgradig die Umwelt durch die vermehrten Abgase”, erklärt Gudrun Surup, Vorsitzende des SPD Ortsvereins in einer Pressemitteilung. Bei mehrstündigen Vollsperrungen auf der A7 sei ein Verkehrsinfarkt für Hann. Münden vorprogrammiert.