Gastronomie und Hoteliers wollen mehr Unterstützung: Initiative „Leere Stühle“ in Hann. Münden angekommen

Zahlreiche Unternehmern hatten sich in der Innenstadt mit ihren leeren Stühlen versammelt.

Seit Wochen müssen Gastronomen und Hoteliers ihre Betriebe wegen des Coronavirus geschlossen halten, verlieren nicht nur ihre Kunden, sondern ganz besonders die so wichtigen Einnahmen. Viele stehen vor großen Zukunftsängsten, wissen nicht, wie es nach der Krise weitergehen soll – oder ob sie es überhaupt bis zum Ende der Corona-Maßnahmen schaffen. 

Um auf ihre Sorgen und Nöte aufmerksam zu machen wurde in Dresden die unabhängig und privat organisiert Initiative „Leere Stühle“ ins Leben gerufen. Am 17. April waren so über 1000 leere Stühle in der sächsischen Landeshauptstadt aufgetaucht, die auf die Probleme der Branche und ihre Forderungen an Bund und Land aufmerksam machen sollen. Mittlerweile hat sich die Initiative zu einem bundesweiten Phänomen entwickelt, dass auch von prominenten Köchen, wie Frank Rosin unterstützt wird. 

Jeden Freitag wird die Aktion nun wiederholt, bis die Forderungen der Organisatoren von der Bundesregierung umgesetzt werden. Dazu zählen u.a. die Aufstockung des Kurzarbeitergeldes und Klarstellungen zum Soforthilfe-Zuschuss. 

Auf genau diese Forderungen wollen nun auch die Gastronomen, Hoteliers und Event-Veranstalter aus Hann. Münden aufmerksam machen und trafen sich am Freitag in der Drei-Flüsse-Stadt um ebenfalls ihre leeren Stühle zu zeigen. 

Anfang der Woche auf Aktion aufmerksam geworden

Thomas Probek von der Mündener Gilde übergab einen Brief an Bürgermeister Harald Wegener.

Antonio Iannibelli organisierte die Aktion in Hann. Münden und sagte am Freitag: „Wir sind am Anfang dieser Woche auf die Plattform aufmerksam geworden und haben uns schnell dazu entschlossen auch daran teilzunehmen.“

In der kompletten Bundesrepublik seien so fast 80 Städte mit ca. 35.000 Stühlen mit dabei. In der kommenden Woche erwarte man eine noch größere Beteiligung.

„Was man heute hier in Hann. Münden sieht, ist eine Gemeinschaftsaktion der Dehoga, der Gilde und auch ProTourist ist mit im Boot. Die Grundaktion ‚Leere Stühle‘ grenzt sich eigentlich von der Dehoga ab, aber wir haben alle das gleiche Problem, deswegen haben wir uns bewusst dazu entschieden, alle an einem Strang zu ziehen“, so Antonio Iannibelli.

Antonio Iannibelli organisierte die Aktion in Hann. Münden.

Neben Iannibelli waren auch Thomas Probek von der Mündener Gilde und Bürgermeister Harald Wegener vor Ort. An Letzteren übergab Proben einen Brief mit den Forderungen der Betriebe – darunter die Forderungen die jüngst erhöhte Parkgebühr, in den Frequenzschwachen Zeiten mit einem „Frei Parken“ in der Stadt zu ersetzen. Außerdem sehe man es für sinnvoll an, den Tourismusbeitrag in diesem und auch im nächsten Jahr auszusetzen.

Bürgermeister Harald Wegener betonte daraufhin, dass er die Forderungen im Rat vorbringen und dort diskutieren werde.

Mit der Demo in Hann. Münden fand die Aktion „Leere Stühle“ ihren ersten Abnehmer in Niedersachsen, bisher hatten sich ansonsten keine Städte aus dem Bundesland beteiligt.