Lebensbegleitung für schwerkranke Kinder

Planungen für Kinder- und Jugendhospiz Göttingen gehen voran

Besichtigung des Grundstücks für das geplante Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter (v.l.): Birgit Sterr, Thomas Häntzsch (Sparkasse Göttingen), Rainer Hald, Rolf-Georg Köhler, Karl-Heinz Mügge (1. Vorsitzender Förderverein für das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter), Nicole Zimmer, Stefan Keveloh (Casa Gutingi / Tochtergesellschaft Sparkasse Göttingen), Axel Rümenap (Casa Gutingi / Tochtergesellschaft Sparkasse Göttingen), Uwe Hennemann (Vorbesitzer des Grundstücks). Foto: Iben / DRK-Schwesternschaft

Positive Nachrichten in Corona-Zeiten: Die Planungen für das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter in Göttingen schreiten weiter voran. Nach dem Erwerb eines geeigneten Baugrundstücks über eine Tochtergesellschaft der Sparkasse Göttingen haben sich Göttingens Oberbürgermeister Rolf-Georg Köhler, Birgit Sterr (Ortsbürgermeisterin Grone), Rainer Hald (Vorstandsvorsitzender Sparkasse Göttingen und Vertreter der erstellenden Gesellschaft), Karl-Heinz Mügge (1. Vorsitzender Förderverein Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter) und Nicole Zimmer (Oberin der DRK-Schwesternschaft Georgia-Augusta e.V.) ein erstes Bild von den Gegebenheiten vor Ort gemacht.
Auf ca. 1.600 Quadratmetern soll im Göttinger Ortsteil Grone am Helvesanger 10, ein Zentrum für lebensverkürzt erkrankte Kinder und ihre Familien entstehen – ganz unter dem Motto „Lebensbegleitung statt Sterbe­begleitung“.
Das Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter soll von der DRK-Schwesternschaft Georgia-Augusta e.V. betrieben werden.
„Wir freuen uns sehr, dass ein geeignetes Grundstück gefunden wurde und wir als verlässlicher Partner auch den Bau dieser wichtigen Einrichtung unterstützen können“, erklärte Rainer Hald bei dem Besichtigungstermin. „Wenn Kinder schwerstkrank sind, betrifft das die gesamte Familie, jeder Tag ist dann unglaublich herausfordernd. Darum werden wir hier für diese Familien eine Möglichkeit schaffen, sich auch mal eine Auszeit zu nehmen, um wieder Kraft zu sammeln“, so Hald weiter, der zudem besonders die bisherige Arbeit der DRK-Schwesternschaft und des Fördervereins lobte.

Ankerpunkt für die gesamte Region

In ganz Deutschland gibt es nur ca. 130 Kinderhospizbetten – aber etwa 30.000 schwerstkranke Kinder. In Niedersachsen gibt es derzeit nur zwei stationäre Kinderhospize. Ein entsprechend hoher Bedarf besteht für die Region Südniedersachsen. „Unsere gemeinsame Vision ist es, einen zentral mitten in Deutschland gelegenen Ankerpunkt für betroffene Familien in der gesamten Region zu schaffen“, erklärte Oberin Zimmer.
Rolf-Georg Köhler, Göttingens Oberbürgermeister und Schirmherr des geplanten Kinder- und Jugendhospizes, wies auf die gesellschaftliche Notwendigkeit der palliativen Versorgung hin und bezeichnete den Standort Göttingen als „prädestiniert“ für das geplante Projekt. Köhler wies darauf hin, dass die Versorgung in Hospizen nicht komplett durch den Staat geregelt werde, sodass eine Unterstützung in jedem Fall notwendig sei.
Auch Birgit Sterr, Ortsbürgermeisterin von Grone, sicherte den Projektinitiatoren ihre Unterstützung zu. Sie freue sich darüber, dass die künftig in der Einrichtung aufgenommenen Kinder und Jugendlichen und ihre Familien mitten in Grone Teilhabe erfahren können, aber auch Entspannung auf dem weitläufigen Grundstück entlang der Grone finden werden.
Das derzeitige Konzept der Einrichtung sieht zwölf Plätze für Kinder und Jugendliche im Alter von 0 bis 27 Jahren mit ihren Familien in einem Einzugsgebiet von 150 Kilometern vor. Über eine Sterbebegleitung hinaus soll vor Ort eine ganzheitliche Lebensbegleitung gewährleistet sein. Die Finanzierung erfolgt nicht zu 100 Prozent über die Krankenkassen. Fehlende Gelder müssen durch Spenden akquiriert werden. Die DRK-Schwesternschaft und der Förderverein freuen sich daher über jede finanzielle Unterstützung.
Der Förderverein für das geplante Kinder- und Jugendhospiz Sternenlichter ist deshalb auf der Suche nach neuen Mitgliedern. Durch den Mitgliedsbeitrag von derzeit 60 Euro im Jahr können sich Interessierte finanziell in das Projekt einbringen.

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