„Wird Jahrzehnte dauern, bis der Wald sich erholt hat“

LANDWIRTSCHAFTSMINISTERIN BESUCHT MÜNDENER STADTWALD

Stürme, Trockenheit und Hitze haben auch im niedersächsischen Kommunalwald katastrophale Schäden verursacht – davon konnte sich Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Barbara Otte-Kinast vor Kurzem hautnah in Hann. Münden überzeugen.
Im Stadtwald Hann. Münden – mit rund 2.700 Hektar der zweitgrößte Kommunalwald in Niedersachsen – sind rund 700 Hektar baumfrei und weitere Flächen aller Baumarten sehr stark geschädigt. Ministerin Otte-Kinast: „Die Bilder sind erschreckend. Es wird Jahrzehnte dauern, bis sich die Wälder wieder erholt haben.“
Für die Kommunen sei die Situation ausgesprochen schwierig, da deren Forstbetriebe – vormals häufig Gewinn erzielend – nun eine zusätzliche Belastung für die kommunalen Kassen sind. Die Ministerin: „Deshalb hilft das Land mit zielgerichteten Fördermöglichkeiten. Es stimmt mich optimistisch, dass in dieser schwierigen Situation alle die Ärmel
hochkrempeln, um gemeinsam die beschädigten Flächen wieder aufzuforsten.“


32 MILLIONEN EURO FÖRDERMITTEL STEHEN ZUR VERFÜGUNG


Die forstliche Förderung des Landes erfolgt vor allem über die Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes“ (GAK). Besitzartenübergreifend stehen für die forstliche Förderung in Niedersachsen in diesem Jahr rund 32 Millionen Euro zur Verfügung. Das entspricht einer Erhöhung um zirka 20 Millionen Euro gegenüber den Vorjahren.
Außerdem bietet das Land seit 2019 eine „Extremwetterfolgen-Richtlinie“ an, die neben dem Waldschutz, der Wiederaufforstung und Holzlagerplätzen auch die zugehörige forstfachliche Leitung und Koordination von Fördervorhaben durch den betreuenden Förster oder Dienstleister beinhaltet. Die Fördermittel werden seitens der betroffenen Waldbesitzer sehr stark nachgefragt.
Osterode und Hann. Münden haben seit Beginn der Extremwetterereignisse Fördermittel in Höhe von insgesamt 1,35 Millionen Euro beantragt. Beide Gemeinden haben mit den Wiederaufforstungen begonnen, so dass ein Teil bereits ausgezahlt wurde.
Im gesamten Nichtstaatswald wurden allein im Jahr 2020 bereits 43,5 Millionen Euro beantragt. Bisher sind 31,8 Millionen Euro bewilligt worden. Die Abrechnung und Auszahlung der Fördermaßnahmen nimmt jetzt besonders Fahrt auf, da die Waldschutz-Maßnahmen – wie zum Beispiel die Aufarbeitungshilfe beim Nadelholz – zusehends abgeschlossen werden. Die Wiederaufforstung der entstandenen Freiflächen bildet vom vierten Quartal bis ins Frühjahr 2021 den Schwerpunkt der Fördermaßnahmen.

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